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Sekundäranalyse – Bachelorarbeit und Masterarbeit
Sekundäranalyse dient dazu, bestehende Forschung zu vertiefen oder neue Perspektiven aufzeigen.
Bei einer Sekundäranalyse wendest du vorhandene Daten auf eigene Fragestellungen an, um neue Erkenntnisse zu gewinnen. Die Methode ermöglicht es dir, Informationen aus früheren Primäranalysen in anderen Forschungskontexten anzuwenden.
Diese Art der Analyse ist keine eigenständige Forschungsmethode, sondern nutzt bestehende empirischen Daten.
In diesem 1a-Studi-Artikel lernst du, wie dir die Sekundäranalyse gelingt. Insbesondere wird das qualitative und quantitative Verfahren abgegrenzt.
Inhaltsverzeichnis
Sekundäranalyse Definition
Unter einer Primäranalyse wird die erstmalige Erhebung empirischer Daten verstanden. Bei der Sekundäranalyse werden Daten, die bereits in einer Primäranalyse erhoben wurden, erneut in deine Abschlussarbeit einbezogen. Dadurch können frühere Ergebnisse
- repliziert
- überprüft oder
- neue Forschungsfragen mit vorhandenen Daten beantworten werden.
Dabei wird die Datenerhebung von der Auswertung getrennt, indem bereits erhobene Informationen in die Analyse einfließen.
Durch die Sekundäranalyse können Forschungsressourcen effizient genutzt werden. Dies ist besonders praktisch, da keine eigenen Daten erhoben werden müssen. Diese Analyse ist somit zeitsparend.
Ein weiterer Vorteil oder auch die Notwendigkeit ist der Zugang zu Daten von gefährdeten Gruppen, die sonst schwer zu erreichen sind. Hierzu zählen unter anderem Inhaftierte oder auch kranke Menschen.
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Qualitative Sekundäranalyse
Bei der qualitativen Sekundäranalyse werden Daten untersucht, die mit qualitativen Forschungsmethoden erhoben wurden, z. B. in einer Gruppendiskussion oder einem Interview. Die Auswertung geht induktiv vor und erfolgt interpretativ, häufig in Form einer qualitativen Inhaltsanalyse.
Bei der quantitativen Sekundäranalyse werden quantitative Daten untersucht. Achte daher immer auf die Korrektheit der zu analysierenden Daten.
Die folgende Tabelle stellt beide Analyseformen gegenüber:
Quantitativ | Qualitativ |
---|---|
Quantitative Daten liegen in Form von statistischen Variablen vor. | Qualitative Daten liegen häufig in schriftlicher Form vor. Erkenntnisse werden aus ihnen durch subjektive Interpretation gewonnen. |
Bei der quantitativen Sekundäranalyse werden statistische Verfahren zur Auswertung verwendet. | Die qualitative Sekundäranalyse untersucht die Daten mithilfe interpretativer Methoden. |
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Materialien für die Sekundäranalyse
In einer Sekundäranalyse betrachtest du immer die Qualität und Relevanz des herangezogenen Materials kritisch. Für die Durchführung einer Sekundäranalyse können verschiedene Arten von Materialien herangezogen werden. Die Auswahl steht in Abhängigkeit von deiner Forschungsfrage und verwendeten Methodik:Quantitative Daten
- Statistiken
- Umfragedaten
- Klinische Daten
Qualitative Daten
- Interviewtranskripte
- Feldnotizen und Beobachtungen
- Textdokumente
Gemischte Daten
- Studiensynthesen
- Forschungsdatenbanken
Sekundärquellen
- Wissenschaftliche Literatur
- Berichte und Weißbücher
- Medienberichte
Multimedia-Material
- Audio- und Videomaterial
- Bilddaten
Sekundäranalyse anwenden
Grundlage für die Untersuchung von Primärdaten in einer Sekundäranalyse ist deren Verfügbarkeit. Die Suche nach geeigneten Daten ist daher ein zentraler Bestandteil des Forschungsprozesses:
- Forschungsfrage festlegen
- Material recherchieren
- Kodierung
- Analyse
- Ergebnisse interpretieren
1. Forschungsfrage und Auswertungsstrategie festlegen
In einem ersten Schritt legst du die Forschungsfrage fest und wählst die Auswertungsmethode. Außerdem bestimmst du die Methodik der Sekundäranalyse, die zum Forschungsvorhaben passt.
2. Geeignetes Material suchen
Auf der Grundlage deiner bisherigen Überlegungen begibst du dich auf die Suche nach geeigneten Primärdaten. Durchsuche Archive, da diese oft eine Fülle von Primärdaten enthalten.
Nachdem du einen geeigneten Datensatz ausgewählt hast, kann es notwendig sein, deine Forschungsfrage oder deine Vorgehensweise an die Gegebenheiten der ausgewählten Daten anzupassen.
3. Kodierung und Analyse
Im nächsten Schritt kannst du die Daten im Hinblick auf deine Forschungsfrage kodieren und analysieren. Dabei wendest du eine qualitative Auswertungsmethode an, um Muster und Zusammenhänge zu erkennen.
4. Interpretation der Ergebnisse
Abschließend interpretierst du die Ergebnisse, beantwortest deine Forschungsfrage und ziehst Schlussfolgerungen aus den analysierten Daten.
Der zentrale Unterschied im Forschungsablauf zu Primäranalysen besteht darin, dass die Datenerhebung von der Datenauswertung getrennt wird. An die Stelle der Erhebung von Primärdaten tritt die Suche nach geeigneten vorhandenen Daten.
BeispielSekundäranalyse Beispiel
Angenommen, du möchtest im Rahmen einer Sekundäranalyse qualitative Studien, die die Arbeitserfahrungen von Lehrkräften an Sekundarschulen erneut untersuchen.
Das Ziel deiner Arbeit könnte es sein, einen tieferen Einblick in die Herausforderungen und Entwicklungen von heterogenen Lerngruppen zu gewinnen.
Chance: Dieses Thema wurde von den Primärstudien bisher nur randständig beachtet.
Durch die erneute Analyse von den vorhandenen Daten könnten zeitliche Trends, pädagogische Strategien oder Emotionen der Lehrkräfte näher untersucht werden. Dies kann durch eine erneute Analyse der Daten unter dem neuen Forschungsschwerpunkt geschehen.
Durch die Kombination von Daten aus mehreren Studien können Zusammenhänge erkannt werden, die in einzelnen Studien nicht hergestellt werden können. Dies kann zu einem besseren Verständnis der Arbeitserfahrung von Lehrkräften beitragen und z. B. für die Gestaltung von Fortbildungen genutzt werden.
Die Sekundäranalyse stellt somit ein zeiteffizientes Verfahren dar, um wertvolle und weitere Erkenntnisse über ein Thema zu gewinnen.
AnalyseverfahrenAnalyseverfahren Sekundäranalyse
Bei der Sekundäranalyse wird zwischen 3 Analyseverfahren unterschieden:
- Supraanalyse
- Ergänzende Analyse
- Reanalyse
1. Supraanalyse
Bei der Supraanalyse werden die Daten unter einer neuen Forschungsfrage wiederverwendet. Es werden neue theoretische, methodische und empirische Zugänge zu den Primärdaten entwickelt und angewendet.
Beispiel: Zur Untersuchung des Einflusses von sozialen Medien auf politische Meinungsbildungsprozesse werden vorhandene Daten aus einer Umfrage zur „Nutzung von sozialen Medien zur politischen Information“ herangezogen.
2. Ergänzende Analyse
In der ergänzenden Analyse werden anhand der Primärdaten Fragestellungen untersucht, die im Rahmen der Ersterhebung bisher nicht relevant waren. Die Primärdaten werden also zur Beantwortung der weiterführenden Fragen erneut herangezogen.
Beispiel: Du untersuchst die Auswirkungen von Telearbeit auf die Work-Life-Balance. Dabei berücksichtigst du die Daten einer 2013 veröffentlichten Studie, die die Umsetzung flexibler Arbeitszeitmodelle untersucht. Durch die erneute Analyse der Daten kannst du herausfinden, wie sich die Wahrnehmung der Arbeitsflexibilität verändert hat.
3. Reanalyse
Die Reanalyse prüft die korrekte Durchführung der Primäranalyse und eröffnet neue Perspektiven auf die Forschung.
Beispiel: Eine erste Studie untersucht „Künstliche Intelligenz in der medizinischen Diagnostik“. Die Daten werden unter Berücksichtigung aktueller Forschungserkenntnisse in einer Reanalyse neu interpretiert und erweitert.
Anonymisieren von Daten für Sekundäranalysen
Für Sekundäranalysen gelten die gleichen forschungsethischen Grundsätze wie für Primäranalysen. Das bedeutet, dass die Teilnehmenden
- ihre informierte Zustimmung zur Erhebung ihrer Daten gegeben haben und
- der Weiterverwendung der Daten in Sekundäranalysen zugestimmt haben.
Deine Forschungsarbeit muss den datenschutzrechtlichen Bestimmungen entsprechen. Gerade bei qualitativer Forschung kann dies schwierig sein, da oft personenbezogene Daten im Mittelpunkt der Forschung stehen.
1a-Studi-Tipp: Eine Vorlage für die Einwilligung deiner Forschung findest du bei 1a-Studi.
Dazu gehört auch die Anonymisierung der Daten. Achte bei deiner Sekundäranalyse darauf, dass alle personenbezogenen Daten anonymisiert sind, d. h. keine Rückschlüsse auf den Teilnehmer zulassen. Dazu kannst du
- Identifizierende Merkmale löschen oder ersetzen,
- Pseudonyme statt Namen verwenden
- Informationen verkürzt darstellen oder
- Merkmale durch bedeutungsgleiche Merkmale ersetzen.
Du hast noch weitere Fragen zum Thema Methodik in wissenschaftlichen Arbeiten, die du nicht in diesem Artikel beantwortet bekommen hast? Dann recherchiere weiter in der 1a-Studi Akademie.